César Rico – Drei Perlen als Dankeschön

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Tres Piezas Venezolanas

Orinoco und Palmarito sind zwei Walzer, die ich meinenbeiden großen venezolanischen Meistern Leopoldo Igarza,  und José Rafael Cisneros gewidmet habe, die ich für ihre Größe bewundere und bewundern werde. Es sind zweiteilige Walzer mit einfacher Harmonik und moderatem Kontrapunkt. Ich komponierte sie, als ich noch sehr jung war, im Jahr 2004, und erinnerte mich an eine schöne Tradition aus Caracas, indem ich unsere 

Lehrer für ihre unermüdlichen Bemühungen ehrte, uns an unserer geliebten Musikhochschule José Ángel Lamas in Caracas auszubilden. Diese beiden kleinen „Perlen“ haben einen deutlichen Einfluss des Vals Caraqueño des 19. und 20. Jahrhunderts.

 

In diesem Sinne wollte ich auch eine musikalische Tradition früherer Generationen retten, die, obwohl sie kein Kompositionsstudium absolviert haben, ihren Lehrern aus Dankbarkeit eine Widmung hinterlassen wollten. Möge dieses Gefühl als ewige Hommage an zwei Personen dienen, die ihr Leben der Ausbildung von Gitarren- und Musikkünstlern gewidmet haben und ein Vermächtnis in einer wichtigen ‚Escuela Guitarristica de tradicion‘ hinterlassen haben. Orinoco, unser wichtigster Fluss am Ufer der venezolanischen Hochebenen und Palmarito, im Bundesstaat Apure, dem Geburtsort von José Rafael Cisneros. Mit aller Liebe und Bewunderung.

 

Ávila Siempre ist ein Werk, das einem der bedeutendsten Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts wie dem großen Maestro Inocente Carreño gewidmet ist. In diesem kleinen Werk versuche ich, auf bestimmte Elemente eines seiner herausragendsten Werke wie der Venezolanischen Suite für Gitarre anzuspielen. Dieses Werk besteht aus drei Sätzen. Preludio, Madrigal und Danza. Ich versuche, sorgfältig auf diese drei schönen Ideen von Maestro Carreño anzuspielen und nehme auch Elemente des großen Meisters Antonio Lauro auf. Das Werk ist meine Hommage an eine großartige Komponistenpersönlichkeit und an die wunderbare Generation von Komponisten der einst renommierten Escuela de Santa Capilla oder Escuela Superior de Música José Ángel Lamas, mit dem großen Meister Vicente Emilio Sojo.

Noten

Tango aus Buenos Aires mit Nacho Eguía

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Nacho Eguía ist ein argentinischer Gitarrist, Komponist und Dozent. Derzeit arbeitet er als Gitarrenlehrer am Lehrstuhl für Folkloregitarre am „Conservatorio Superior de Música Manuel de Falla“ der Stadt Buenos Aires. Als Solist spielt er eigene Werke für Gitarre mit folkloristischen Einflüssen. Im Juni 2021 veröffentlichte er sein zweites Album „La Imagen en Silencio“, ein Werk, das vom „Fondo Nacional de las Artes“ während des Wettbewerbs 

für unveröffentlichte Werke ausgezeichnet wurde. 2020 wurden seine Werke „El aire en Juego“ und „ Caprichos Porteños“ unter 80 Werken aus der ganzen Welt für das Finale des 1. Internationalen Kompositionswettbewerbs in Seixal- Portugal ausgewählt. 2019 veröffentlichte er sein erstes Album „Detrás de todo“, das Solowerke und Duowerke mit Gästen wie Marcelo Moguilevsky, Guido Martínez, Lucas Monzón und Ignacio Romero umfasst.

 

Werke von Nacho Eguía

„A los botes“ ist ein Werk, das zur folkloristischen Gattung „Gato“ gehört, ein traditioneller Tanz aus dem Nordwesten Argentiniens, dessen rhythmische Basis der Chacarera ähnelt. (Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Struktur). Die Besonderheit dieser Musikarten besteht darin, dass sie in verschiedenen Taktarten wahrgenommen werden können, die eine im 6/8 Takt und die andere im 3/4 Takt. Die Melodien basieren meist auf dem 6/8 Takt, während die rhythmische Basis dreitaktig ist. Es ist wichtig, diese Genres anzuhören, um die grundlegenden Probleme des Rhythmus zu berücksichtigen. Eines der typischen Merkmale dieser Art von Werken ist die Begleitung der Bässe in Viertelnoten, die in vielen Fällen die Zählzeiten 2 und 3 markieren. Und in diesem speziellen Fall sprechen wir von einem „Gato trunco“, was bedeutet, dass die Phrasen oft melodisch und harmonisch auf der dritten Zählzeit enden.

Enmanuel Araque – Die venezolanische Mandoline

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Enmanuel Araque wurde in der Stadt Mérida-Venezuela geboren. Seinen künstlerischen Abschluss im Fach Mandoline absolvierte er an der „Universidad de Los Andes“ in Mérida. Er nahm an folgenden Festivals und Seminaren teil:

 

  • 2. Nationales Festival der kolumbianischen Andenmusik, Rodrigo Mantilla, in Pamplona- Kolumbien
  • 9. Nationales Universitätsfestival für Instrumentalmusik der kolumbianischen Andenregion Bucaramanga- Kolumbien
  • 10. Festival de „Plectro en la Cuna de Cervantes“ in Alcalá de Henares-Spanien 43. Internationales Zupffestival in la Rioja, Logroño- Spanien
  • 3 Treffen mit dem Duo „Café para Dos“, bestehend aus den Lehrern Ricardo Sandoval, Mandoline und Matthias Collet, Gitarre, in Lille, Paris und Metz, Frankreich

Enmanuel Araque wurde als offizieller Arrangeur für das Orchester „Tipica Merideña“ engagiert und ist Dirigent des Orchesters „Antonio Picón“ des Projekts „Alma Llanera“ des venezolanischen Orchestersystems. Heute ist er weiterhin als Lehrer für Mandoline und Bandola Llanera innerhalb des Orchestersystems tätig. Er hat die Bühne mit der renommierten Performerin Cecilia Todd, Aquiles Báez, Rummy Olivo, Rafael „Pollo“ Brito und dem C4 Trio geteilt. 2016 erhielt er den 2. Platz als Bandolist beim Internationalen Festival der „Música Llanera“ El Silbón. 2017 nahm er am 51. „Festival Internacional Folclórico del Llano“ in San Martín- Kolumbien, teil. 2018 belegte er den ersten Platz in der Llanero- Gruppe beim Internationalen Joropo Wettbewerb in Villavicencio- Kolumbien, sowie den dritten Platz für unveröffentlichte Werke für Bandola Llanera. Im selben Jahr erhielt er den zweiten Preis beim Internationalen Festival „ Araucano“, sowie 2019 den zweiten Platz für unveröffentlichte Werke für Bandola Llanera. Im Oktober 2020 belegte er den 3. Platz beim Internationalen Joropo Wettbewerb in Villavicencio- Kolumbien (virtuelle Version) und wurde im November 2021 mit dem 1. Platz als beste Gruppe traditioneller Llanera- Musik in Villavicencio ausgezeichnet.

Werke von Enmanuel Araque

Carlos Reyes – Musik aus Venezuela

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Er wurde am 17. Oktober 1972 in Caracas-Venezuela geboren und ist der Vorläufer des weltweit ersten Netzwerks von Gitarrenorchestern mit Franchise-Charakter, dem „Sistema Latinoamericano de Orchestas de Guitarras“ (SLOG), Gründer und Hauptförderer der „Federación de Orquestas de Guitarras“ (FEDOGUIT) und Gründer der „Compañía de Edicion y Representación de Talentos CERT Producciones C.A“ und Erfinder der pädagogischen Brettspiele: „Global Guitars“, „The Mentor“ und „Política Extrema“. Er ist der Autor folgender Bücher: „La teoría del control expansivo de la realidad temporal- Teoría CERT“; „Sistema Kungfúsica“ („Entre la música y las artes marciales“), Übungsanleitungen für die Fingerfertigkeit für

Gitarristen „Guía Virtuosi“, „A Plectrodedo“ (“La nueva Escuela de la guitarra“), „Plectrodedo Method“, der historische Gesellschaftsroman „El Ajedrecista“ und „La palma del alma“ (“Reflexiones de un guitarrista trasnochado”). Als Blogger verfasste er verschiedene interessante Artikel in verschiedenen Wissensgebieten. Mit seiner Plectrodedo-Schule hat er einen neuen Präzedenzfall geschaffen. Seine Musik wurde ständig von Künstlern aus verschiedenen Ländern aufgeführt, mit dreitausend Werken in seinem Katalog, die ihn zu einem der produktivsten Gitarrenkomponisten weltweit machen. Zusammen mit dem Lehrer und Vorläufer der klassischen Mandolinenschule in Venezuela, Professor Iván Adler, war er Mitglied des „Duo Intermezzo“.

 

Carlos Reyes hat sechzehn Schallplattenproduktionen, zehn davon mit Werken seiner vollständigen Urheberschaft. An der „Universidad de Carabobo“ gab er Workshops zur Entwicklung von Gitarrenorchestern und er war Teil des Komitees von Komponisten der Fernsehserie „Creadores Visuales de Venezuela“. Des Weiteren war er zertifizierter Gutachter der „Empresa Yamaha Musical de Venezuela- Japan“ in Lateinamerika. Er wurde vom österreichischen Komponisten Franz Kraler und dem Gründer des „Amadís“-Orchesters Jesús Ardila zu den Festspielen in Liendz (Österreich-Italien) eingeladen. Seine Arbeit wurde in Presse, Radio und Fernsehen in Ländern wie Spanien, Österreich, den USA, Belgien und Frankreich ausgestrahlt und in verschiedene Diplomarbeiten integriert. Er erhielt eine Vielzahl an Ehrungen und zeichnet aktuell das Programm für Web Television „Guitarra Global“ auf.

Werke von Carlos Reyes

Die Kundin – DOK.fest München 2021

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www.diekundin.com

Die Kundin, ein Porträt über das inspirierende Leben von Marlies Krämer, einer deutschen Feministin, die seit mehr als 30 Jahren für die Gendergerechtigkeit in der deutschen Sprache kämpft. Unermüdlich und entschlossen streift sie ihre Vergangenheit als entmündigte Ehefrau der 70er-Jahre ab. Seither verfolgt sie beharrlich ein Ziel: in Sprache und Wort als Frau erkennbar zu sein. Erfolge und Rückschläge begleiten diese Geschichte einer gut gelaunten Kämpferin.

 

Der Dokumentarfilm von Camilo Berstecher Barrero wurde für das Dok.fest München 2021 nominiert in der Kategorie Megahertz Student Award. Die deutsche Online Premiere wird am 05. Mai um 19.00 Uhr stattfinden. Um die Premiere dieses Films nicht zu verpassen können Sie einfach hier klicken und sich anmelden.

Zwischen dem 05. und 23. Mai werden Sie den Film genießen können. Film ansehen!

Die Regie und Produktion war unter der Leitung von Camilo Bestecher Barrero. Er erzählt mit folgenden Worten, wie er zu diesem Thema und zu Marlies Krämer gekommen ist:

 

“Ich  erinnere mich gut an das erste Mal, als ich Marlies gesehen habe. Es war eine Szene wie aus einem dieser magischen Realismus-Bilder des García Márquez. Auf der einen Seite, live aus Saarbrücken, die Feministin Marlies Krämer – auf der anderen Seite, live aus Köln, der bekannte Rapper Bushido. Beide haben sich im Fernsehen gestritten. Das Thema: »Gendergerechte Sprache«. Seit jener Nacht ist die Welt der Gleichberechtigung in Deutschland für mich ein großes Thema. Ich dachte, dass Deutschland in dieser Hinsicht schon einen Schritt weiter sei als Südamerika, die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus.

 

Haben wir in Deutschland die Gleichberechtigung schon längst erreicht? Weshalb nicht? Diese Fragen haben mich nicht losgelassen. Ich begann eine Recherche, die mich sehr schnell zu einer Person geführt hat – Marlies! Ich musste ihre Geschichte hören. Später entschied ich mich dazu, diese Geschichte zu erzählen und selbst – als Mann – in die Welt der Ungleichheit einzutauchen”

Die Originalmusik für den Film wurde von Juan Camilo Velásquez Bueno aus Kolumbien und Ender Vielma aus Venezuela komponiert.

Chinesische Jugendmusikausbildung

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Von: Qiao

 

Vor zwanzig Jahren hatte China im Alter von 0 bis 14 Jahren 289,79 Millionen Einwohner, was 22,89% der damaligen Gesamtbevölkerung entspricht.

 

Zu Beginn der Entwicklung der chinesischen Marktwirtschaft Ende der neunziger Jahre wurden elektronische Musikinstrumente zu einer Wahl für junge Leute, um Musik als Hobby zu betrachten. Zum Beispiel E-Gitarren, elektronische Orgeln usw..

Bekannte japanische Marken wie Casio und Yamaha unterstützen diese Instrumente nachdrücklich.

 

Viele musikpädagogische Einrichtungen bieten Studenten Gruppenkurse an, die sehr beliebt sind.

 

Gruppenkurse für klassische Musik und traditionelle chinesische Musikinstrumente sind selten, sie basieren meistens auf einem einzigen Kurs.  

 

Streichinstrumente, Blasinstrumente, Tasteninstrumente, Zupfinstrumente und Schlaginstrumente sind die fünf Hauptoptionen.

 

Die Entwicklung der Lateinamerikanischen Musik in China blieb zu dieser Zeit noch im umfangreichen Unterricht des lateinamerikanischen Tanzes.

 

Im Jahr 2020 wird die Zahl der Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren in China 584 Millionen betragen.

 

Einige der Jugendtlichen, die vor 20 Jahren Musik studierten, haben aufgrund dieses Hobbys ihren Lebenstraum gefunden, andere haben es geschafft, ein Unternehmen zu gründen oder arbeiten, und einige sind weltbekannte Musiker geworden.

 

In der Zeit der chinesischen Popmusik und der elektronischen Musik haben Jazz, lateinamerikanische und afrikanische Musik gerade erst begonnen. Gesang und Chor werden mit der chinesischen Kultur verbunden. Die Situation der neuen Musik wird immer noch geschätzt. Heutzutage leben 1,4 Milliarden Menschen in China.  

 

In Zukunft ist hinter dem wirtschaftlichen Wohlstand eine starke Kultur notwendig, um die Herzen der Menschen zu beruhigen. Musikunterricht erfordert nicht nur Professionalität.

 

Wir brauchen Vielfalt und Innovation, wenn wir die Entwicklung der Musik in ganz China fördern wollen.

 

Die neue Erfahrung führt zu einer aufrichtigen Entscheidung und dazu, dass passives Musiklernen außer Sichtweite gerät.

Salsa ist kein Rhythmus

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Von: Juan Camilo Velásquez Bueno

 

„Mach mal eine Salsa an“, “Lass uns Salsa tanzen”, “Ich mag Salsa”, “Ich bin Salsero” und viele weitere Dinge werden von vielen Menschen auf der ganzen Welt verwendet, um eine Identität auszudrücken. Das heißt, Salsa ist ein kultureller, politischer un kommerzieller Ausdruck. Salsa ist Literatur und sie ist Poesie, einschließlich einiger ihrer größten Vertreter, die Salsa als Lebensstil gesehen haben! So ist Salsa ist weit davon entfernt, ein Rhythmus zu sein.

Wie kann es also sein, dass eines der größten kulturellen Phänomene, die es auf dem kompletten amerikanischen Kontinent gibt, und dessen Basis überwiegend in der Musik liegt, kein Rhythmus ist?

 

Als Europa, ein Kontinent der Imperien, Ende des 15. Jahrhunderts nach Amerika kam, brachte es nach und nach nicht nur das Kreuz und das Evangelium mit sich, sondern auch eine Mischung aus Kulturen und sozialen Identitäten (von der niedrigsten bis zur höchsten). Sie ließen sich in der falsch benannten “neuen Welt” nieder. Die Europäer brachten auch die Sklaverei, die Unterwerfung von Völkern, deren Wurzeln aber wiederum so stark waren, dass nicht einmal die Kolonialisierung sie aus dem Erdboden reißen konnte. All diese Umstände vereint, führten zu einem Mix, der weltweit nur als unbeschreiblich großartig und wundervoll anzusehen ist: die Latino-Kulturen.

 

Wie die Cumbia, der Porro, die Gaita, der Joropo, die verschiedenen indigenen Walzer jedes Landes, die Zamba, die Chacarrera und eine unglaubliche Menge mehr an andinischen Rhythmen des südamerikanischen Kontinents (um nur ein Beispiel zu nennen) bildete sich auch auf der Zentralachse des Kontinents, wo wir eine Verbindung von Archipelen namens Antillen haben, ein Amalgam an Rhythmen, das eine überwiegende Zutat hatte, die wir nicht nur hier, in der Karibik, sondern über den gesamten Kontinent verteilt finden: Afrika.

 

Die Sklaverei brachte das „ursprüngliche“ Afrika mit der Trommel unter dem Arm mit sich, und in unserer Eigenart, Urformen und Muster mit einzuschließen, machen wir manchmal den Fehler, Kulturen so zu „verallgemeinern“, dass ein Vielfaches der Unterschiede zwischen ihnen, die wir hervorzuheben versuchen, in Wirklichkeit ihren Ähnlichkeiten entspricht. Die Carabalíes (aus der Region Calabar) kamen aus dem Südosten Nigerias auf die Antillen, und allein unter ihnen befanden sich verschiedene ethnische Gruppen, die Efik, Ibo, Ekoy, Bras, Ibibios, Abaja, Oba und Brícamos. Die Mondongos, Banguela, Mucaya, Bisongo, Agunga, Cabinda, Motembo, Mayombe und alle „Congos“ stammten ebenfalls aus der Region des Kongobeckens, ganz zu schweigen von der ethnischen Gruppe, die unsere Salsa-Geschichte am meisten beeinflusst hat, die Yorubas: Eguadó, Ekiti, Yesa, Egba, Fon, Cuévanos, Agicón, Sabalú und Oyó. Die Zuschreiben zu den Yoruba kommt nicht unbedingt daher, dass sie verwandt oder politisch vereint gewesen wären, sondern daher, dass sie eine gemeinsame Sprache sprachen. Einer dieser Stämme, die Ulkumí, brachte das Wort Lucumí hervor, und Lucumís wurden alle Yorubas genannt, die während der Periode des Sklavenhandels nach Kuba kamen.

 

Congos und Lucumís standen in Kuba vor einer historischen Periode, die sie zwang, sich an die spanische Krone anzupassen, ihre Überzeugungen und Religionen anzugleichen und sie mit dem Christentum in Einklang zu bringen, was zu Religionen wie Palo Monte und der Regel von Ocha und Ifa führte, die heute als Santería bekannt sind.

Religion und Musik sind eng mit dem Ursprung dieses kulturellen Phänomens verbunden, und jeder Santo (Heiliger) oder Orisha, der zum Yoruba-Pantheon gehört, weist spezifische Merkmale auf. Jeder Santo hat seine eigenen Rituale mit seinen eigenen Rhythmen und Trommeln. Die zeremoniellen Konzerte für die Santos und die alltäglichen Konzerte sowie die religiösen und populären Feste führten in Kuba zum sogenannten „Rumba-Komplex“, aus dem Rhythmen wie Yambú, Columbia oder El Guaguancó entstanden sind.

 

Aber die Rumba ist nicht das einzige Phänomen. So wie sich Afrika mit der Eroberung und der Kolonisation vermischt, so vermischen sich die Eroberung und die Kolonisation auch mit Afrika!

 

Von England aus kamen die Country Dances nach Frankreich, wo sie Teil der königlichen Höfe wurden, und diese französischen Contredanses fanden folgend ihren Platz in den haitianischen Kolonien. Mit dem Aufstand in Haiti wanderten sie in den Osten Kubas aus und führten so zu den kubanischen Contradanzaras. Diese wiederum entwickelten sich zu so einflussreichen Rhythmen wie La Habanera (der sich nach Argentinien durchschlug und zum Tango führte) und El Danzón mit seinen Charangas und seinem harmonischen Reichtum.

 

Von Spanien aus kommt die Musik auf der einen Seite durch Instrumente wie die Vihuela, die Laute und die Bandola nach Kuba, und auf der anderen Seite auch durch die Kirche, den einfachen Gesang und die geistliche Musik. Andalusien, die Region, in der das „Eroberungsgeschäft“ mit all seinem arabischen Einfluss abgewickelt wurde, exportierte einige musikalische und literarische Formen wie “el trovo” und “las décimas” und barg ebenso den Ursprung des „punto cubano“.

 

Die Poesie und die Literatur mischten sich unter alle oben genannten Faktoren, um im Osten der kubanischen Insel der Guaracha, dem Nengón und dem Changuí Platz zu machen und die Troubadours führten zur Entstehung des Son, Rückgrat der Salsa. Aus Rumba, Son und Danzón und deren Instrumentalformaten wie Charangas, Sextette, Septette, Conjuntos und Big Bands und unter dem Einfluss des Jazz (größtenteils eine Folge desselben oben benannten Migrationsgeschehen aus Haiti, hier aber in die USA) entstanden Mambo und Chachachá. Der Export dieser und anderer afro-karibischer Rhythmen durch die Migration zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten führte zur Entstehung des „afro-kubanischen“ Jazz, den wir heute als „Latin Jazz“ kennen.

 

Auch aus Puerto Rico fanden La Bomba und La Plena ihren Weg in die USA, aus Panama der Congo und die Merengue aus der Dominikanischen Republik, und mit ihnen viele weitere Rhythmen! In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts begann etwas aus diesem reichen Nährboden zu wachsen, zusammen mit gesellschaftlichen Entwicklungen, die in vielen Ländern ein Gefühl von Fortschritt und Hoffnung hervorriefen. Es war eine Zeit der Revolutionen auf der ganzen Welt und der Entkolonialisierung in Afrika, der Gegenkultur und vieler weiterer sozialer Phänomene, die die lateinamerikanischen Unterschichten in den Vereinigten Staaten, sowie die Arbeiter, die Randbevölkerung, die “Schlägertypen” und auch die „ganz gewöhnlichen“ Menschen dazu brachten, an jenem Wachstum teilzunehmen.

 

So hat hat die Salsa, diese Bewegung, die wir kennen, ihren Ursprung in der Nachbarschaft, unter den Menschen! Und zwar bei den Menschen, die zu dieser Zeit als die niedere Gesellschaft von New York City galten: es waren Kubaner, Puerto-Ricaner, Venezolaner und die gesamte Latino-Gemeinschaft, die mit ihrer Musik und Kultur ausgewandert waren in die Slums des Big Apple. Für sie gab es keine andere Wahl, als sich zu treffen und Musik zu machen. Sie haben erkannt, dass dieser bunte Mix und dieser Genuss daran sie vereinten und ein Identitätsgefühl erzeugten.

 

In diesem Moment wurde die Salsa zum Ausdruck von Ähnlichkeit und Gemeinschaft und nahm auf dem gesamten Kontinent eine solche Kraft auf, dass sie heute ein gemeinsamer Nenner für alle Bewohner Lateinamerikas und der Karibik ist.

 

Salsa ist KEIN Rhythmus, sondern ein Zusammenspiel von Rhythmen! Salsa ist ein Wort, das vor allem den Zweck hat, die wichtigsten tropischen Rhythmen zu sammeln, die modernisiert, arrangiert und innoviert wurden, während sie mit anderen musikalischen Formen und Einflüssen in Kontakt kamen, und die sie in eine Kulturbewegung verwandeln – denn Salsa entwickelt sich wie die lateinamerikanische Kultur ständig weiter!